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Aktuelle Projekte

Archiv der Avantgarden – Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Objekt des Sammlungsbestandes vor der Restaurierung. Foto: Sophie Wozniak

Wird Restaurierung an Archivalien notwendig, dann häufig nicht wie angenommen an sehr alten Beständen. In schlechtem Erhaltungszustand sind häufig viel mehr Bestände des frühen 20. Jahrhunderts. Besonders gilt dies für alltägliche Verbrauchsmaterialen wie Zeitungen und Zeitschriften oder Flugschriften und Werbematerialen. Hierfür wurden besonders preiswerte und entsprechend minderwertige Materialien verarbeitet. Rohstoffe waren knapp und teuer.

Der Erhalt des Sammlungsbestandes „Archiv der Avantgarden“ aus dieser Zeit stellt eine konservatorische und restauratorische Herausforderung dar. Wertvolle Erstausgaben und Zeitschriften, Flugblätter und Schriftverkehr der damals avantgardistischen künstlerischen und politischen Strömungen wurden vom Sammler Egidio Marzona zusammengetragen. Seit 2016 befindet sich seine Sammlung im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und wird da erschlossen und erhalten.

I 511 (Charles Henri Ford, Poem Posters, 1965)
Vor (links) und nach (rechts) der Restaurierung. Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel
Leihgabe EMT 38 (Plattenhülle, Mimi Parente et al: Boite Alerte)
Vor (links) und nach (rechts) der Restaurierung. Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel

An diesem Restaurierungsprojekt durfte ich in den vergangenen Monaten mitwirken.

Die restaurierten Sammlungsbestände werden ab 5. Mai 2024 in der Eröffnungsausstellung des Archives der Avantgarden „Archiv der Träume. Ein surrealistischer Impuls“ im umgebauten Blockhaus Dresden zu sehen sein.

It`s all about collecting … and conservation

Die Vorbereitungen für die kommende expressionistische Sonderausstellung des Kunstmuseums Moritzburg Halle/Saale laufen auf Hochtouren – ihr Titel „It´s all about collecting“.

Gezeigt werden expressionistische Werke der Sammlung Horn und des Kunstmuseums Moritzburg sowie südostasiatische Alltagsgegenstände und Kunstobjekte der Sammlungsbestände Riebeck und Hellwig. Reisen in und Objekte aus diesen Ländern dienten expressionistischen Künstler häufig als Inspiration. Ein heute intensiv diskutiertes Thema der europäischen Kunstgeschichte.

Sechs Rindenbastmappen, sogenannte Tapas, wurden von mir durch Reinigung, Auffächern gestauchter Bereiche und ihre Stabilisierung ausstellbar gemacht. In den vergangenen Wochen durfte ich die Restaurierung der Objekte aus Fidschi und Samoa umsetzen und in diesem Zusammenhang viel Wissen über ihre Herstellung und Geschichte hinzugewinnen. Erfahren auch Sie mehr zu den Objekten und in welch kritischem Kontext sie nach Halle kamen.
Die Sonderausstellung startet am 17. März 2024 im Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale.

RESTAURATORISCHE UND konservatorische OBJEktvorbereitung Sonderausstellung „Von Bonnard bis Klemke“

Mehr als 200 Kunstwerke auf Papier werden derzeit von mir für die Sonderausstellung „Von Bonnard bis Klemke“ des GRASSI Museums für Angewandte Kunst Leipzig vorbereitet.

Letzte konservierende und stabilisierende Maßnahmen werden durchgeführt, bevor die Druckgrafiken in archivgerechten Passepartouts montiert und gerahmt werden können.

Die Ausstellung zeigt Druckgrafiken des 20. Jahrhunderts in allen wichtigen Drucktechniken, von der Radierung über die Lithografie bis hin zum Siebdruck. Die Kunstwerke stammen aus der Sammlung des Grafikers und Sammlers Wieland Schütz, Berlin. Sie werden ergänzt durch Preziosen der Graphischen Sammlung des GRASSI Museums für Angewandte Kunst Leipzig.

Restaurierung NEO Rauch „Das große Meer“ (1994)

Durch Glasbruch beim Transport entstandene Schäden an diesem Werk Neo Rauchs, machten 2022 dessen Restaurierung notwendig. Scharfkantige Glasscherben der ehemals 2½ m² großen Verglasung hatten die Malschicht und das unterliegende Papier stark geschädigt. Aufgrund der zudem beschädigten Montierung und Rahmung war das Werk weder lager- noch ausstellungsfähig.

Restaurierung "Das große Meer" von Neo Rauch
Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel

Die Besitzer des Werkes zogen für die Planung der Restaurierung und deren Umsetzung Diplom-Restauratorin Bettina Kosel hinzu.

„Das große Meer“ entstand 1994 und ist in Tempera und Öl auf Papier ausgeführt. Um den ca. 1,20 x 2 m großen Papierfond herzustellen, wurden vom Künstler 8 einzelne Papierbogen zu diesem großen Format zusammengeklebt. Später, in den 1990er Jahren, wurde die Arbeit auf eine Schaumstoffplatte montiert und in einem schlichten weißen Rahmen präsentiert.

Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten zeigten sich weitere Schäden am Werk. Die Blattränder der Arbeit waren durch Montagestifte partiell eingedrückt und beschädigt. Die Montierung mit Paketklebeband auf der Trägerplatte hatte nahezu unlösliche Klebstoffrückstände auf der Rückseite des Werkes hinterlassen.

Im Rahmen der Restaurierung wurde die Arbeit auf einen formstabilere und alterungsbeständige Kartonplatte umgelagert und nun archivgerecht montiert. Eingerückte kürzere Blattkanten wurden mit einer Japanpapierspannkante gesichert, um Schäden am Blattrand in Zukunft zu vermeiden.

Die zahlreichen, durch Glasbruch entstanden Schnitte wurden nach Befeuchtung zurückplaziert und mit Stärkekleister gesichert. Abschließend erfolgte eine aufwändige Retusche der verbliebenen Fehlstellen in der Malschicht.

Der so wiedergewonnene geschlossene Bildeindruck ermöglicht die zukünftige Präsentation dieses wichtigen Werkes.

Restaurierung "Das große Meer" von Neo Rauch
Zustand nach der Restaurierung Neo Rauch „Das große Meer“ (1994). Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel

Materialhistorische Forschung und Restaurierung Zeichnungskonvolut Tilesius von Tilenau 1803 – 1807
Zeichnungskonvolutes aus dem Nachlass Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenau. Foto: Bettina Kosel
Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel

Projektförderung
Das Projekt wird von der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gefördert.

Presseschau zum Projekt


Projektarchiv

Reinigung, Objekterfassung und Digitalisierung Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes Daphne, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden werden aktuell auch im Grassimuseum für Völkerkundemuseum Leipzig umfangreiche Teile des Sammlungsbestandes digitalisiert und für ihre Onlinepräsentation vorbereitet.

Voraus geht in vielen Fällen eine konservatorische Reinigung sowie die Dekontamination der historischen Insektizidbehandlungen. Hierfür ist restauratorische Fachkenntnis gefragt.

Für dieses Projekt werden von mir mehr als hundert ethnologische Objekte gereinigt sowie auf weiteren Restaurierungsbedarf hin geprüft. Parallel erfolgt ebenfalls durch mich die Vermaßung, Kurzbeschreibung und Digitalisierung der Objekte.

Reinigung von Objekten des Sammlungsbestandes der Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Foto: Lilly Süss
Reinigung von Objekten des Sammlungsbestandes der Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Foto: Lilly Süss

Reinigung von Objekten des Sammlungsbestandes der Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Fotos und Video: Lilly Süss


Großes Interesse zum „Tag der Restaurierung“

Gemeinsam mit der Sammlungskonservatorin Dr. Christine Hübner stellte Dipl.-Restauratorin Bettina Kosel zum „Europäischen Tag der Restaurierung“ am 16. Oktober 2022 ihr aktuelles Restaurierungsprojekt „Tilesius von Tilenau“ vor und gab Einblicke in ihre Arbeit als Restauratorin. Die Präsentation fand in den Räumen der Kustodie – Kunstsammlung der Universität Leipzig statt und stieß auf überaus großes Interesse von Fachpublikum und interessierten Laien. Es wurden Fragen der Bestandserhaltung, Kunsttechnologie und nicht zuletzt der Restaurierung vorgestellt und diskutiert.

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Tag der Restaurierung 2022 in der Kustodie der Universität Leipzig. Dipl.-Rest. Bettina Kosel präsentiert die restaurierten Arbeiten von Tilesius von Tilenau. Foto: Jannis Martin
Tag der Restaurierung 2022 in der Kustodie der Universität Leipzig. Dipl.-Rest. Bettina Kosel präsentiert die restaurierten Arbeiten von Tilesius von Tilenau. Foto: Jannis Martin
Foto: Jannis Martin
Tag der Restaurierung 2022 in der Kustodie der Universität Leipzig. Dipl.-Restauratorin Bettina Kosel präsentiert die restaurierten Arbeiten von Tilesius von Tilenau. Foto: Jannis Martin
Foto: Jannis Martin

Haben Sie Interesse an Themen der Restaurierung, dann merken Sie sich schon jetzt den nächsten „Tag der Restaurierung“ vor, er findet am 15. Oktober 2023 statt. Veranstaltungsorte und Termine werden unter https://www.tag-der-restaurierung.de/ bekanntgegeben.


RESTAurierung Fotoalbum BRIKETT-HERSTELLUNG DER DEA 1918-1933
Abbildung eines Fotoalbums zur Brikettherstellung.
Fotoalbum zur Brikettherstellung der Deutschen Erdöl Aktiengesellschaft. Foto: Dipl.-Rest Bettina Kosel

Die stark verblockten und verschimmelten Fotografien wurden sachgemäß getrennt und gereinigt/dekontaminiert. Einband und Bindung wurden rekonstruiert. Digitalisierung und wissenschaftliche Nutzung des unikalen Fotoalbums sind durch die Restaurierung erstmals wieder möglich.

Projektbeschreibung


BERATUNG zu MAgazinNEUBAU und Einrichtung

Beratung zu Magazinneubau, technische Einrichtung und Umzug von Sammlungskonvoluten für die Kuturstiftung Sachsen-Anhalt


KONSERVIERUNG UND INSTALLATION SCHUHPAAR 17./18. JAHRHUNDERT

Schuhpaar aus dem 17./18. Jahrhundert, Klosterkirche Riesa 2020.
Schuhpaar aus dem 17./18. Jahrhundert, Klosterkirche Riesa 2020. Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel

Konservierung und Ausstellungspräsentation eines Schuhpaares aus dem Mumienschatz der Klosterkirche Riesa


RESTAURIERUNG, OBJEKTVORBEREITUNG und ZUSTANDSDOKUMENTATION
Zustandsprotokoll Lyonel Feininger. Protokoll: Bettina Kosel
Zustandsprotokoll Lyonel Feininger. Protokoll: Bettina Kosel

Häufig ist von uns Restauratoren die Objektrestaurierung, Installation und Zustandsdokumentation für große Austellungen gefragt. Die Beauftragung erfolgt entweder durch den Besitzer der Kunstschätze oder das ausrichtende Museum. In diesem Projekt wurden von mir für die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Zeichnungen und Druckgrafiken Lyonel Feiningers für die die Ausstellung BECOMING FEININGER der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg vorbereitet.


BESTANdserhaltung und digitalisierung VÖLKERKUNDLICHER SAMMLUNGSKONVOLUTE
Blick auf einen Arbeitsbereich zur Objekterfassung Völkerkunde
Objekterfassung Völkerkunde. Foto: Bernadette Freysoldt

Objekterfassung, Digitalisierung und Trockenreinigung/Dekontamination von 1200 Kultur- und Gebrauchsgegenständen aus Togo, Südamerika und Australien des GRASSI Museums für Völkerkunde Leipzig (SKD)