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Aktuelle Projekte
Archiv der Avantgarden – Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Wird Restaurierung an Archivalien notwendig, dann häufig nicht wie angenommen an sehr alten Beständen. In schlechtem Erhaltungszustand sind häufig viel mehr Bestände des frühen 20. Jahrhunderts. Besonders gilt dies für alltägliche Verbrauchsmaterialen wie Zeitungen und Zeitschriften oder Flugschriften und Werbematerialen. Hierfür wurden besonders preiswerte und entsprechend minderwertige Materialien verarbeitet. Rohstoffe waren knapp und teuer.
Der Erhalt des Sammlungsbestandes „Archiv der Avantgarden“ aus dieser Zeit stellt eine konservatorische und restauratorische Herausforderung dar. Wertvolle Erstausgaben und Zeitschriften, Flugblätter und Schriftverkehr der damals avantgardistischen künstlerischen und politischen Strömungen wurden vom Sammler Egidio Marzona zusammengetragen. Seit 2016 befindet sich seine Sammlung im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und wird da erschlossen und erhalten.
Vor (links) und nach (rechts) der Restaurierung. Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel
Vor (links) und nach (rechts) der Restaurierung. Foto: Dipl.-Rest. Bettina Kosel
An diesem Restaurierungsprojekt durfte ich in den vergangenen Monaten mitwirken.
Die restaurierten Sammlungsbestände werden ab 5. Mai 2024 in der Eröffnungsausstellung des Archives der Avantgarden „Archiv der Träume. Ein surrealistischer Impuls“ im umgebauten Blockhaus Dresden zu sehen sein.
It`s all about collecting … and conservation
Unten links und Mitte: Rückseite eines Tapas vor dem Planlegen und Festigen; unten rechts: Tapa vor (links) und nach dem Planlegen der Fransen
Fotos: Dipl.-Rest. Bettina Kosel und Eta Erlhofer-Helten (Bild oben links)
Die Vorbereitungen für die kommende expressionistische Sonderausstellung des Kunstmuseums Moritzburg Halle/Saale laufen auf Hochtouren – ihr Titel „It´s all about collecting“.
Gezeigt werden expressionistische Werke der Sammlung Horn und des Kunstmuseums Moritzburg sowie südostasiatische Alltagsgegenstände und Kunstobjekte der Sammlungsbestände Riebeck und Hellwig. Reisen in und Objekte aus diesen Ländern dienten expressionistischen Künstler häufig als Inspiration. Ein heute intensiv diskutiertes Thema der europäischen Kunstgeschichte.
Sechs Rindenbastmappen, sogenannte Tapas, wurden von mir durch Reinigung, Auffächern gestauchter Bereiche und ihre Stabilisierung ausstellbar gemacht. In den vergangenen Wochen durfte ich die Restaurierung der Objekte aus Fidschi und Samoa umsetzen und in diesem Zusammenhang viel Wissen über ihre Herstellung und Geschichte hinzugewinnen. Erfahren auch Sie mehr zu den Objekten und in welch kritischem Kontext sie nach Halle kamen.
Die Sonderausstellung startet am 17. März 2024 im Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale.
RESTAURATORISCHE UND konservatorische OBJEktvorbereitung Sonderausstellung „Von Bonnard bis Klemke“
Fotos: Magnus Treske (rechts und links), Dipl.-Rest. Bettina Kosel (Mitte)
Mehr als 200 Kunstwerke auf Papier werden derzeit von mir für die Sonderausstellung „Von Bonnard bis Klemke“ des GRASSI Museums für Angewandte Kunst Leipzig vorbereitet.
Letzte konservierende und stabilisierende Maßnahmen werden durchgeführt, bevor die Druckgrafiken in archivgerechten Passepartouts montiert und gerahmt werden können.
Die Ausstellung zeigt Druckgrafiken des 20. Jahrhunderts in allen wichtigen Drucktechniken, von der Radierung über die Lithografie bis hin zum Siebdruck. Die Kunstwerke stammen aus der Sammlung des Grafikers und Sammlers Wieland Schütz, Berlin. Sie werden ergänzt durch Preziosen der Graphischen Sammlung des GRASSI Museums für Angewandte Kunst Leipzig.
Restaurierung NEO Rauch „Das große Meer“ (1994)
Durch Glasbruch beim Transport entstandene Schäden an diesem Werk Neo Rauchs, machten 2022 dessen Restaurierung notwendig. Scharfkantige Glasscherben der ehemals 2½ m² großen Verglasung hatten die Malschicht und das unterliegende Papier stark geschädigt. Aufgrund der zudem beschädigten Montierung und Rahmung war das Werk weder lager- noch ausstellungsfähig.
Die Besitzer des Werkes zogen für die Planung der Restaurierung und deren Umsetzung Diplom-Restauratorin Bettina Kosel hinzu.
„Das große Meer“ entstand 1994 und ist in Tempera und Öl auf Papier ausgeführt. Um den ca. 1,20 x 2 m großen Papierfond herzustellen, wurden vom Künstler 8 einzelne Papierbogen zu diesem großen Format zusammengeklebt. Später, in den 1990er Jahren, wurde die Arbeit auf eine Schaumstoffplatte montiert und in einem schlichten weißen Rahmen präsentiert.
Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten zeigten sich weitere Schäden am Werk. Die Blattränder der Arbeit waren durch Montagestifte partiell eingedrückt und beschädigt. Die Montierung mit Paketklebeband auf der Trägerplatte hatte nahezu unlösliche Klebstoffrückstände auf der Rückseite des Werkes hinterlassen.
Im Rahmen der Restaurierung wurde die Arbeit auf einen formstabilere und alterungsbeständige Kartonplatte umgelagert und nun archivgerecht montiert. Eingerückte kürzere Blattkanten wurden mit einer Japanpapierspannkante gesichert, um Schäden am Blattrand in Zukunft zu vermeiden.
Die zahlreichen, durch Glasbruch entstanden Schnitte wurden nach Befeuchtung zurückplaziert und mit Stärkekleister gesichert. Abschließend erfolgte eine aufwändige Retusche der verbliebenen Fehlstellen in der Malschicht.
Der so wiedergewonnene geschlossene Bildeindruck ermöglicht die zukünftige Präsentation dieses wichtigen Werkes.
Materialhistorische Forschung und Restaurierung Zeichnungskonvolut Tilesius von Tilenau 1803 – 1807
Projektförderung
Das Projekt wird von der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gefördert.
Presseschau zum Projekt
Projektarchiv
Reinigung, Objekterfassung und Digitalisierung Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes Daphne, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden werden aktuell auch im Grassimuseum für Völkerkundemuseum Leipzig umfangreiche Teile des Sammlungsbestandes digitalisiert und für ihre Onlinepräsentation vorbereitet.
Voraus geht in vielen Fällen eine konservatorische Reinigung sowie die Dekontamination der historischen Insektizidbehandlungen. Hierfür ist restauratorische Fachkenntnis gefragt.
Für dieses Projekt werden von mir mehr als hundert ethnologische Objekte gereinigt sowie auf weiteren Restaurierungsbedarf hin geprüft. Parallel erfolgt ebenfalls durch mich die Vermaßung, Kurzbeschreibung und Digitalisierung der Objekte.
Reinigung von Objekten des Sammlungsbestandes der Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Fotos und Video: Lilly Süss
Großes Interesse zum „Tag der Restaurierung“
Gemeinsam mit der Sammlungskonservatorin Dr. Christine Hübner stellte Dipl.-Restauratorin Bettina Kosel zum „Europäischen Tag der Restaurierung“ am 16. Oktober 2022 ihr aktuelles Restaurierungsprojekt „Tilesius von Tilenau“ vor und gab Einblicke in ihre Arbeit als Restauratorin. Die Präsentation fand in den Räumen der Kustodie – Kunstsammlung der Universität Leipzig statt und stieß auf überaus großes Interesse von Fachpublikum und interessierten Laien. Es wurden Fragen der Bestandserhaltung, Kunsttechnologie und nicht zuletzt der Restaurierung vorgestellt und diskutiert.
Haben Sie Interesse an Themen der Restaurierung, dann merken Sie sich schon jetzt den nächsten „Tag der Restaurierung“ vor, er findet am 15. Oktober 2023 statt. Veranstaltungsorte und Termine werden unter https://www.tag-der-restaurierung.de/ bekanntgegeben.
RESTAurierung Fotoalbum BRIKETT-HERSTELLUNG DER DEA 1918-1933
Die stark verblockten und verschimmelten Fotografien wurden sachgemäß getrennt und gereinigt/dekontaminiert. Einband und Bindung wurden rekonstruiert. Digitalisierung und wissenschaftliche Nutzung des unikalen Fotoalbums sind durch die Restaurierung erstmals wieder möglich.
Projektbeschreibung
Durch die Restaurierung des Fotoalbums zur Brikettherstellung der DEA konnten originale äußerst seltene Bildquellen gerettet werden, die den Kohleabbau und die Industriegeschichte im mitteldeutschen Braunkohlerevier in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren.
Die Deutsche Erdöl Aktiengesellschaft wurde 1911 gegründet.
1917 erbaute sie in Rositz bei Altenburg ein Braunkohleveredlungswerk. Hier wurde aus dem Schwelteer der Kohle Dieselöl gewonnen.
1923 zog die Oberbergdirektion der DEA in die Zweigniederlassung Borna. Sie übernahm die Werke „Dora“ und „Helene“ in Großzössen, die Witznitzer Kohlenwerke, die Grubenverwaltung Regis und Ramsdorf, die Breunsdorfer Kohlenwerke und die Gewerkschaft Viktoria Lobstädt.
Almut Zimmermann, freie Mitarbeiterin Museum Borna
BERATUNG zu MAgazinNEUBAU und Einrichtung
Beratung zu Magazinneubau, technische Einrichtung und Umzug von Sammlungskonvoluten für die Kuturstiftung Sachsen-Anhalt
KONSERVIERUNG UND INSTALLATION SCHUHPAAR 17./18. JAHRHUNDERT
Konservierung und Ausstellungspräsentation eines Schuhpaares aus dem Mumienschatz der Klosterkirche Riesa
RESTAURIERUNG, OBJEKTVORBEREITUNG und ZUSTANDSDOKUMENTATION
Häufig ist von uns Restauratoren die Objektrestaurierung, Installation und Zustandsdokumentation für große Austellungen gefragt. Die Beauftragung erfolgt entweder durch den Besitzer der Kunstschätze oder das ausrichtende Museum. In diesem Projekt wurden von mir für die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Zeichnungen und Druckgrafiken Lyonel Feiningers für die die Ausstellung BECOMING FEININGER der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg vorbereitet.
BESTANdserhaltung und digitalisierung VÖLKERKUNDLICHER SAMMLUNGSKONVOLUTE
Objekterfassung, Digitalisierung und Trockenreinigung/Dekontamination von 1200 Kultur- und Gebrauchsgegenständen aus Togo, Südamerika und Australien des GRASSI Museums für Völkerkunde Leipzig (SKD)